Christ:innen sehen zunehmend die Notwendigkeit, die eigene Tradition fundamental zu hinterfragen. Vor dem Hintergrund der globalen Klimakrise hat sich die Wahrnehmung verschoben. Was lange als «zivilisiert» und «hochkulturell» galt, erscheint heute als problematisch. Und sogenannte «primitive» Kulturen und Religionen erfahren eine Aufwertung. Das Know-how indigener Völker findet Eingang in internationale Regelwerke zum Umweltschutz. In dieser Ausgabe der TheoLounge spricht Johanna Di Blasi mit dem Bonner Theologen Andreas Krebs darüber, ob Kirchen in Leitfäden statt «Bewahrung der Schöpfung» besser «Kampf um Gaia» schreiben sollten, über Donna Haraways Fadenspiel und Derridas Hund.
Andreas Krebs wurde 1976 in Trier geboren. Seit 2015 ist er Professor für Alt-Katholische und Ökumenische Theologie und Direktor des Alt-Katholischen Seminars der Universität Bonn. Davor war er Assistenzprofessor an der Theologischen Fakultät der Universität Bern, wo er sich zum Thema «Gottes Verheißung, Gottes Scheitern» habilitierte.